Bericht des Bundesrates zur Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Politik

Wissenschaft muss noch stärker in der Politikgestaltung einbezogen werden, insbesondere, um Krisen zu bewältigen. Der Bundesrat hat seine ersten Schlussfolgerungen aus der Covid-19-Krise zur Rolle der Wissenschaft veröffentlicht. Der Bericht des Bundesrates stützt sich auf mehrere Perspektiven, darunter die Analyse des Schweizerischen Wissenschaftsrates.

Der Bundesrat will Ad-hoc-Gremien basierend auf einem interdisziplinären Netzwerk etablieren und dieses Netzwerk rasch konkretisieren (Bericht des Bundesrates). Das entspricht einer der zentralen Empfehlungen des SWR. In seiner Publikation macht der Wissenschaftsrat zudem Vorschläge für die Umsetzung. Bei der Konkretisierung steht er den Verantwortlichen der Bundeskanzlei und dem Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) weiterhin gerne zur Verfügung.

Nicht ausser Acht gelassen werden dürfen hier auch die weiteren Schlussfolgerungen des Bundesrates. So sollen diejenigen ausserparlamentarischen Kommissionen, «denen in einer Krise eine Rolle zugedacht ist, auf deren Krisentauglichkeit überprüft werden», und «der Austausch zwischen Wissenschaft und Politik muss bereits vor einer Krise geübt und institutionalisiert werden», wie der Bundesrat festhält. Dieser Austausch, so die Überzeugung des SWR, muss auf verschiedenen Ebenen erfolgen, auf operationeller wie auch auf höchster strategischer Ebene.

Abschliessend möchte der SWR noch auf die Kompetenzzentren in der Wissenschaft hinweisen. Eine Diskussion über einen möglichen Auf- oder Ausbau solcher Zentren zu spezifischen Risikobereichen ist sorgfältig und vorausschauend zu führen, dabei sind die Wissenschaftsorganisationen ebenso einzubeziehen wie Erkenntnisse des künftigen interdisziplinären Netzwerkes.